Er hatte harmlose Dekorationswaffen zu scharfen Maschinenpistolen umgebaut und anschließend europaweit verkauft - dafür muss ein 26 Jahre alter Mechatronik-Student aus Unterfranken voraussichtlich für mehrere Jahre hinter Gitter. So forderte der Staatsanwalt am Mittwoch für den Angeklagten eine Haftstrafe von sechs Jahren. Dagegen hielt der Verteidiger des Studenten drei Jahre für angemessen. Der 26-Jährige ist wegen Verstoßes gegen das Waffen- und das Kriegswaffenkontrollgesetz in 20 Fällen angeklagt.

Der Angeklagte sei sehr kooperativ gewesen, betonte der Anwalt. So habe er der Polizei sofort seine Computer-Passwörter zur Verfügung gestellt. Sein Mandant sei kein Waffenhändler, der habe reich werden wollen. "Er ist nur ein Waffennarr, der sich etwas zusammensparen wollte, vor allem für eine eigene Waffensammlung". Das Urteil fällt voraussichtlich am 26. Februar.

Der Angeklagte selbst zeigte sich während des Plädoyers betroffen. "Ich weiß, dass ich damit mein Leben zerstört habe." Der Student hatte kurz vor dem Abschluss seines Studiums gestanden.


Ins Rollen gekommen war der lukrative Verkauf der illegalen Waffen, weil er selbst gern auf Scheiben schießt und sich dafür die Dekowaffen zu scharfen Pistolen umgebaut hat - ohne einen Waffenschein zu besitzen. Auf seine Spur war die Kripo gekommen, weil er Maschinenpistolen, Revolver samt Munition und Zubehör immer von ein und derselben Paketbox in Schweinfurt versandte. Hier lief er der Polizei am Ende vor eine Überwachungskamera. Er wurde in der Fachhochschule Schweinfurt festgenommen.