Über die vermeintlich unsichtbaren Spuren im Netz kamen Beamte der Kripo Bamberg und der Staatsanwaltschaft in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Nordrhein-Westfalen neun Kriminellen auf die Spur. In großem Stil hatten die jungen Männer verschiedene Betäubungsmittel teilweise im Kilobereich gekauft und damit gehandelt. Fünf Tatverdächtige sitzen inzwischen in Justizvollzugsanstalten ein.

Im Frühjahr 2015 begannen die Ermittlungen der Bamberger Kripo, nachdem sich zunächst ein Anfangsverdacht gegen einen 20 Jahre alten Mann aus Forchheim richtete, der offenbar Rauschgift in nicht geringen Mengen per Paketpost bezog.

Die Bamberger Kripo nahm den jungen Mann unbemerkt genauer unter die Lupe, wobei sich der Verdacht gegen ihn im Lauf der Zeit weiter erhärtete.
Nur kurze Zeit später zogen sie eine stattliche Postlieferung von über einen Kilogramm Marihuana aus dem Verkehr und nahmen den 20-Jährigen vorläufig fest.


Betäubungsmittel kamen per Post

Durch die weiteren Ermittlungen der Kripo in Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Nordrhein-Westfalen gerieten dann vier Forchheimer, im Alter von 19 bis 22 Jahren, in den Fokus. Die Männer verschafften sich offenbar in gleicher Art und Weise über den Postweg regelmäßig Betäubungsmittel. Dabei kommunizierten sie über das Internet in sozialen Netzwerken und gaben im "Darknet" unter der Verwendung von erfundenen Namen Rauschgiftbestellungen auf. Die Sendungen ließen sich die Männer dann teilweise auch an verschiedene Packstationen liefern.

Durch ihr Vorgehen wähnten sich die Dealer in Sicherheit, hatten aber die Rechnung ohne die Beamten des Drogenkommissariats aus Bamberg gemacht: Die Polizisten verfolgten den 19-Jährigen, der zwischenzeitlich auch Wohnsitz in Berlin genommen hatte sowie seine Geschäfte. Der junge Forchheimer organisierte von der Bundeshauptstadt aus Lieferungen sowohl für seine drei Bekannten in der Heimat, als auch für einen 24 Jahre alten Bamberger und einen 22-Jährigen aus Herzogenaurach.


Ende September und im Oktober ergingen sowohl gegen den 19-jährigen Drogendealer, als auch gegen seine drei Komplizen Haftbefehle. Alle Tatverdächtigen sitzen seitdem in verschiedenen Justizvollzugsanstalten ein.

Auch zwei weitere Männer aus Forchheim im Alter von 19 und 20 Jahren gingen den Beamten bei ihren Ermittlungen ins Netz. Wie auch ihre "Geschäftspartner" bezogen sie in der Vergangenheit auf gleiche Art und Weise Crystal, LSD, Ecstasy und Cannabis in größeren Mengen und verkauften sie weiter. Am Mittwoch nahmen die Polizisten beide Verdächtigen fest. Gegen das Duo wurden ebenfalls Haftbefehle erlassen.


Größere Mengen Drogen sichergestellt

Den Kripobeamten gelang es, allein in den vergangenen Monaten, mehrere Postsendungen mit erheblichen Mengen verschiedener Drogen abzufangen. Somit konnten sie größere Mengen Marihuana, mehrere Hundert Ecstasy-Tabletten sowie andere harte Drogen sicherstellen.

Nachdem die Staatsanwaltschaft Bamberg in diesem Verfahren auch mehrere Beschlüsse für Wohnungsdurchsuchungen beantragt hatte, nahm die Polizei die Wohnräume der Tatverdächtigen genau unter die Lupe.

Dabei entdeckten sie insgesamt über 4000 LSD-Trips, jeweils über ein Kilogramm Amphetamin und Marihuana, sowie zirka 135 Gramm Haschisch und stellten die Drogen sicher. Auch zahlreiche Utensilien, die auf einen regen und gut organisierten Handel mit dem Betäubungsmitteln schließen lassen, nahmen die Polizisten mit. Bei der Anzahl der LSD-Trips handelt es sich um die größte Sicherstellungsmenge in Bayern in den vergangenen Jahren.


Den jungen Männern konnten inzwischen über 70 Lieferungen von Betäubungsmitteln nachgewiesen werden. Die Dealer dürften insgesamt mindestens 35 Kilogramm Cannabis sowie weiteres Rauschgift in erheblichen Mengen beschafft und es an zahlreiche Abnehmer verkauft haben. Den Tatverdächtigen drohen jetzt empfindliche Haftstrafen. Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Bamberg dauern an.